Best Practices

Gute Unternehmensführung: Neun Grundsätze, die Ihre Organisation zum Erfolg führen

Unter Governance oder Unternehmensführung versteht man den Prozess, mit dem Unternehmen ihre Regeln und Strategien festlegen und diese umsetzen und überwachen. „Good Governance“, also „gute Unternehmensführung“ hat einige wesentliche Merkmale, kann aber für verschiedene Menschen unterschiedliche Bedeutungen haben. Gruppen und Einzelpersonen, die Machtpositionen innehaben, müssen einen Sinn für Verantwortlichkeit besitzen und es muss Mittel zur Kontrolle geben, wenn sie erfolgreich führen sollen.

In der Wirtschaft ist eine gute Unternehmensführung (Good Corporate Governance) das Gebot der Stunde. Eine gute Unternehmensführung führt in der Regel dazu, dass Unternehmen ihre Ziele auf eine Art und Weise erreichen, die auch ethischen und regulatorischen Erwartungen und bewährten Verfahren entspricht. Durch die erfolgreiche Erfüllung ihrer Aufgaben und Pläne steigern Unternehmen mit guter Corporate Governance ihren Wohlstand und gewinnen die Gunst ihrer Aktionäre.

Was bedeutet also gute Unternehmensführung? Die Investopedia definiert das Konzept wie folgt:

„Corporate Governance ist das System von Regeln, Praktiken und Prozessen, mithilfe derer ein Unternehmen geleitet und kontrolliert wird. (…) [Es] geht im Wesentlichen darum, die Interessen der vielen Interessengruppen eines Unternehmens, also Aktionäre, Führungskräfte, Kunden, Lieferanten, Geldgebende, die Regierung und das Gemeinwesen, in Einklang zu bringen.“

Eine gute Unternehmensführung ist heutzutage die Grundlage für erfolgreiche Unternehmen, in einer Welt, in der die Erwartungen in Bezug auf ESG-Themen (Umwelt, Soziales und Governance) wie Nachhaltigkeit und Diversität immer weiter steigen. Der Fokus auf diese Themen fördert einen adäquaten Governance-Rahmen, der den Organisationen hilft, die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen.

Eine gute Unternehmensführung basiert auf einer starken Leitung, und bedeutet im Besonderen, dass Vorstände und leitende Personen „mit gutem Beispiel vorangehen“ müssen. Sie erfordert, dass das gesamte Unternehmen hinter der vereinbarten Definition von Good Governance stehen muss. Es bedeutet, die Bedeutung solider Governance-Grundsätze anzuerkennen (die vielfach auf der Hand liegen; es gibt sogar ein Good Governance Institute, das sich der Förderung bewährter Governance-Praktiken widmet und die Rahmenbedingungen von Unternehmen überprüft, um Verbesserungsvorschläge zu machen).

Der erste Schritt auf dem Weg Ihrer Organisation zu einer guten Unternehmensführung besteht jedoch vielleicht darin, die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Was ist gute Unternehmensführung?
  • An welchen Beispielen für Good Governance können Sie sich orientieren?
  • Welche Rolle spielen Technologien, wie z. B. Board-Management-Lösungen, bei der Festigung des Engagements Ihrer Organisation für eine gute Unternehmensführung?

Was ist gute Unternehmensführung?

Die UNESCAP (die Wirtschafts- und Sozialkommission der Vereinten Nationen für Asien und den Pazifik) charakterisiert eine gute Unternehmensführung wie folgt: „partizipativ, konsensorientiert, rechenschaftspflichtig, transparent, reaktionsfähig, effektiv und effizient, gerecht und inklusiv sowie rechtsstaatlich“.

Das Ergebnis einer guten Unternehmensführung:

  • Sie minimiert das Potenzial für Korruption.
  • Sie fördert Inklusion und die Fähigkeit, verschiedene Denkweisen zu integrieren und davon zu profitieren.
  • Sie reagiert auf die Bedürfnisse der Gesellschaft, sowohl jetzt als auch in Zukunft.

Das Good Governance Institute ist der Ansicht, dass „Good Governance nichts mit Besitz zu tun hat, sondern mit Verantwortung“. Es geht darum, für eine bestimmte Zeit die Verantwortung für die ESG und die damit verbundenen Grundsätze einer Organisation zu übernehmen, wie z. B. die soziale Verantwortung und die Unternehmensführung, und die Organisation dann in einem besseren Zustand an die Nachfolger zu übergeben, als man sie übernommen hat.

Im Unternehmenskontext gibt eine gute Governance den Ton an und schafft ein Umfeld, in dem alle Personen im Unternehmen und auch die Stakeholder eine Stimme haben. Eine Verpflichtung zu guter Unternehmensführung bedeutet:

  • Verwirklichung von Diversität und Inklusion an der Spitze der Organisation
  • Einführung eines Governance-Rahmens, der alle Merkmale einer guten Governance abdeckt, um sicherzustellen, dass Sie jeden Aspekt der Aufgabe erfassen
  • Den Vorstand zur Anwendung bewährter Verfahren verpflichten

Wie in anderen Geschäftsbereichen auch spielt der Vorstand eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, sicherzustellen, dass Ihr Ansatz alle Elemente einer guten Unternehmensführung umfasst.

9 Grundsätze der guten Unternehmensführung

Eine gute Unternehmensführung basiert auf neun wichtigen Grundsätzen:

  1. Partizipation

Der „partizipatorische“ Charakter von Good Governance erfordert, dass die Vorstände und die Unternehmen insgesamt gerechter und diverser werden. Darüber hinaus sollten diese Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter mit diversem Hintergrund nicht bloß stille Partner sein; sie müssen sich aktiv in den Entscheidungsprozess des Unternehmens einbringen können. Der Vorstand kann eine Schlüsselrolle bei der Förderung der Diversität spielen, aber auch die Diversität im Vorstand selbst führt zu besserem Denken. Doch Vorsicht vor Alibi-Maßnahmen: Die Bedeutung der Transparenz für eine gute Unternehmensführung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Starke, gut zusammengesetzte Führungsgremien beziehen die Ansichten von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Talenten, Fertigkeiten, Erfahrungen und Perspektiven ein und schätzen sie.

Vorstände sollten verlangen, dass alle ihre Mitglieder an Sitzungen teilnehmen, und eine Verpflichtung zu guten Corporate-Governance-Praktiken verlangt, dass Vorstandsvorsitzende Sitzungen so moderieren, dass die Perspektiven aller Mitglieder zur Geltung kommen.

  1. Konsensorientiert

Der Sitzungssaal ist ein geeignetes Forum für intensive Diskussionen und Debatten. Das wird sogar erwartet. Manche der hitzigsten Debatten führen zu den besten Entscheidungen, da Vertreter aus vielen verschiedenen Bereichen des Lebens mit unterschiedlichen Ansichten zusammenkommen.

Gute Unternehmensführung bedeutet, dass diese Diskussionen zu einer Einigung führen. Bei der konsensorientierten Entscheidungsfindung müssen die unterschiedlichen Bedürfnisse und Sichtweisen vielfältiger Gruppen berücksichtigt werden, um einen breiten Konsens zu erzielen, der den Interessen der Gemeinschaften und Unternehmen am besten dient.

  1. Rechenschaftspflicht

Die Rechenschaftspflicht oder nachvollziehbare Verantwortlichkeit ist ein entscheidendes Merkmal guter Regierungsführung, wie auch in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens. Vorstände sind gegenüber Gruppen und Einzelpersonen verantwortlich und rechenschaftspflichtig, die von ihren Entscheidungen betroffen sind. Dazu gehören Aktionäre, Interessengruppen, Lieferanten, Mitarbeiter und die breite Öffentlichkeit.

Transparenz und Rechtsbindung gehen Hand in Hand mit der Rechenschaftspflicht; Transparenz ist einer der Grundwerte guter Unternehmensführung, und sie ist sowohl Antrieb als auch Nachweis der Rechenschaftspflicht.

  1. Transparenz

Eine gute Unternehmensführung setzt voraus, dass Aufzeichnungen und Prozesse transparent und für Aktionäre und Interessengruppen zugänglich sind. Finanzberichte sollten nicht aufgeblasen oder übertrieben werden. Die Berichterstattung sollte den Aktionären und Stakeholdern in einer Weise präsentiert werden, die es ihnen ermöglicht, die Ergebnisse zu verstehen und zu interpretieren.

Transparenz bedeutet, dass die Stakeholder über die wichtigsten Ansprechpartner im Unternehmen informiert werden sollten und wissen, wer Fragen beantworten und Berichte erläutern kann, falls erforderlich. Die Unternehmen sollten in ihren Berichten genügend Informationen bereitstellen, damit sich die Leser ein vollständiges Bild von den Problemen machen können.

  1. Reaktionsfähigkeit

Allzu oft wird der Fokus der Unternehmenswelt durch plötzliche Krisen und Kontroversen in Anspruch genommen. Eine rechtzeitige Reaktion auf das Unerwartete ist von entscheidender Bedeutung. Unternehmen, die eine gute Unternehmensführung praktizieren, sind in der Regel in der Lage, eine rasche und ehrliche Kommunikation mit Aktionären und Interessengruppen zu gewährleisten.

  1. Effektivität und Effizienz

Als planende und überwachende Instanz ist der Vorstand dafür verantwortlich, seine Aufgaben effektiv und effizient zu erfüllen. Viele Unternehmen berücksichtigen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben und Verantwortlichkeiten auch die Auswirkungen auf die Umwelt. Wenn eine Organisation beispielsweise das Streben nach guter Unternehmensführung als Anstoß für die digitale Transformation nutzt, kann sie von manuellen Papierprozessen auf umweltfreundlichere Softwarelösungen umsteigen, wie z. B. eine integrierte Suite von Werkzeugen für die Führung und Zusammenarbeit im Führungsgremium.

  1. Gleichberechtigung und Inklusion

Jedes Vorstandsmitglied hat einen gleichberechtigten Sitz am Vorstandstisch. Jedes Mitglied kann und sollte seine Erfahrungen, Meinungen und Philosophien einbringen, um die Diskussionen zu bereichern und zu erweitern. Niemand sollte sich ausgegrenzt fühlen oder das Gefühl haben, dass seine Ansichten weniger Bedeutung haben als die anderer.

Das gleiche Ethos sollte die gesamte Organisation durchdringen, wobei eine Kultur der Vielfalt und der Inklusion die Grundlage für alle Ihre Tätigkeiten bilden sollte. Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) sind Kernelemente einer guten Unternehmensführung.

  1. Rechtsbindung

Rechtsbindung bedeutet, dass die Gremien bei ihrer Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung fair und unparteiisch sein sollten. Bestimmte Umstände können es erforderlich machen, dass Gremien externen Rat, Anleitung oder Fachwissen von externen Experten einholen. Unabhängig davon, ob sie selbst Entscheidungen treffen oder mit Dritten zusammenarbeiten, erfordert eine gute Corporate Governance, dass die Vorstände ethisch einwandfrei, ehrlich und mit größtmöglicher Integrität handeln.

  1. Strategische Vision

Eine der Hauptaufgaben von Vorstandsmitgliedern ist die strategische Planung, zu der auch der Auftrag, die Vision und die Werte der Organisation gehören. Die strategische Planung hilft den Vorständen zu verstehen, wohin das Unternehmen strebt und wie es dorthin gelangen soll. Eine gute Unternehmensführung erfordert einen soliden Planungsprozess, der Aktionspläne, Budgets, Betriebspläne, Analysen, Berichte und vieles mehr umfasst. Durch den Strategieplan werden die Vorstandsmitglieder für ihre Entscheidungen und die Überwachung ihrer Ziele zur Verantwortung gezogen. Die strategische Planung umfasst auch das Risikomanagement und den Schutz des guten Rufs des Unternehmens und ist somit eine Gelegenheit für Organisationen, viele der Grundsätze der guten Unternehmensführung, für die sie eintreten, in die Praxis umzusetzen.

Beispiele für gute Unternehmensführung

Wie zeigt sich eine gute Unternehmensführung? Es gibt zahlreiche Beispiele für bewährte Verfahren im Bereich der Corporate Governance. Dinge, auf die Sie achten können:

Technologie als Katalysator einer guten Unternehmensführung

Eine gute Unternehmensführung ist ein komplexes, aber kein unmögliches Unterfangen. Die Nutzung der Technologie zur Unterstützung und Beschleunigung Ihrer Good-Governance-Reise kann den entscheidenden Unterschied ausmachen. Indem Sie Ihre Governance-Prozesse automatisieren, können Sie sie umfassender, konsistenter und robuster gestalten. Eine gute Unternehmensführung ist ein realistisches Ziel für alle Organisationen, die es erreichen wollen, und die heutigen Technologielösungen können eine entscheidende Rolle dabei spielen, ans Ziel zu gelangen.

Erfahren Sie mehr über die Rolle der Technologie im Hinblick auf bewährte Verfahren der guten Unternehmensführung, indem Sie noch heute unsere Governance-Checkliste herunterladen.

Board Portal Buyer’s Guide

With the right Board Portal software, a board can improve corporate governance and efficiency while collaborating in a secure environment. With lots of board portal vendors to choose from, the whitepaper contains the most important questions to ask during your search, divided into five essential categories.

VORGESTELLTE BLOGS