Interkulturelle Kompetenzen: Darauf kommt es an!

Diversität nimmt in allen Bereichen zu und die interkulturelle Kompetenz wird immer mehr zum Schlagwort. Doch was genau bedeutet interkulturelle Kompetenz?

Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, effektiv kulturübergreifend zu arbeiten, angemessen zu denken und zu handeln sowie mit Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zu kommunizieren und zu arbeiten.

Sie ist ein wertvolles Gut in einer zunehmend globalisierten Welt, in der wir mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und Ländern, die von unterschiedlichen Werten, Überzeugungen und Erfahrungen geprägt sind, immer häufiger interagieren.

Interkulturelle Kompetenz als mehrschichtiger Lernprozess

Um interkulturelle Kompetenz zu entwickeln, müssen Wissen, Einstellung und Verhalten zusammenwirken. Denn diese Kompetenz ist keine Selbstverständlichkeit. Sie zu erwerben bedeutet, sich auf den anderen einzulassen, das eigene, natürliche Verhalten herauszufordern und anzupassen. Sie erfordert nicht nur Lernen, sondern auch einen inneren Entwicklungsprozess. Dies kann nicht von einem Tag auf den anderen oder durch ein einziges Training geschehen. Das Erlangen interkultureller Kompetenz erfordert einen lebenslangen, kontinuierlichen, dynamischen Lernprozess, der Selbstreflexion einschließt. Wie es gemacht und erlebt wird ist sehr individuell.

Dieser langfristige Entwicklungsprozess ist komplex, mehrdimensional und vielschichtig. Er führt zu Veränderungen auf vielen Ebenen und kann zeitweise auch von Rückschlägen geprägt sein. So fragt man sich, ob alle bestehenden Modelle und Konzepte, so hilfreich sie auch sind, die Beherrschung der vielfältigen Facetten interkultureller Kompetenz jemals vollständig erleichtern können. Vielleicht ist es nicht einmal möglich, sie vollständig zu rationalisieren.
 

Interkulturelle Kompetenz braucht Begegnungen

Interkulturelle Kompetenz kann erlernt und am besten in der Begegnung trainiert werden. Irritationen und Konflikte können nicht vollständig vermieden werden und sollten in einem offenen, konstruktiven Dialog geklärt werden. Empathie auf beiden Seiten ist eine große Hilfe in diesem Prozess. Nach der Wahrnehmung einer bestimmten Situation erfolgt automatisch Interpretation und Bewertung.

Mit einer interkulturellen Kompetenz treffen wir uns auf Augenhöhe. Wir können unterschiedliche Meinungen und Unklarheiten tolerieren. Dies wird in der Wissenschaft als Mehrdeutigkeitstoleranz bezeichnet. Es gibt keine Wertschätzung oder Abwertung aufgrund kultureller Prägungen, sondern eine Toleranz gegenüber Unterschieden. So sollte diese Kompetenz nicht zu einer Situation führen, in der Ungerechtigkeit trivialisiert oder sogar legitimiert wird. Eine klare Position sowie ein klares Bekenntnis zu Werten, Regeln und Gesetzen sind erforderlich. Dies gilt für alle Menschen, unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund.

Fördern Sie Ihre kulturelle Kompetenz

Interkulturelle Kompetenz steht bei der Beurteilung der eigenen Fähigkeiten sicherlich nicht an erster Stelle. Spätestens bei interkulturellen Konflikten und Missverständnissen benötigen wir Kenntnisse und Fähigkeiten in diesem Bereich. Interkulturelle Kompetenz ist eine der wünschenswerten Soft skills, die dazu beitragen, im beruflichen und privaten Leben gut mit Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund zu kommunizieren.

Diese 5 Tipps helfen, sich dem Thema intensiver anzunehmen:

1. Neugierde an anderen Kulturen zeigen

2. Reflektion Ihrer eigenen Wahrnehmungen

3. Verallgemeinerungen vermeiden

4. Mehrdeutigkeiten annehmen

5. Lebenslanges Lernen

Fazit

Ausschlaggebend für jede Begegnung ist das jeweilige Menschenbild. Möchte ich andere verstehen und sie auf Augenhöhe treffen? Kulturelle Zuschreibungen führen oft zu stereotypen Ansichten, zu Verallgemeinerungen ganzer Gruppen. Um dies zu verhindern, ist die interkulturelle Kompetenz unabdingbar.