Governance
Leitfaden für Ihr Beteiligungsmanagement: So behalten Sie den Überblick
Konzerne sind aufgrund der Globalisierung heutzutage nicht nur weltweit tätig, sondern kaufen auch zunehmend Beteiligungen an ausländischen Unternehmen. Durch Unternehmensbeteiligungen in diversen Staaten haben sich die Herausforderungen für Unternehmen in Bezug auf das Management dieser Beteiligungen deutlich erhöht. Wir haben Ihnen einen kleinen Leitfaden zum Beteiligungsmanagement erstellt.
Was bedeutet Beteiligungsmanagement?
Konzerne mit mehreren Beteiligungen müssen diese entsprechend steuern und überwachen. Dieses Aufgabenfeld wird als sogenanntes Beteiligungsmanagement bezeichnet. In der Praxis wird häufig jedoch nur der Begriff Beteiligungcontrolling verwendet, obwohl dies im engeren Sinne eigentlich nur die Steuerungsfunktion beinhaltet. Die Zielsetzung des Beteiligungsmanagements liegt in der Verwaltung der weltweiten Beteiligungen des Konzerns. Dabei sollen nicht nur die gesetzlichen Regelungen, sondern auch die unternehmensinternen Vorschriften eingehalten werden.
Warum Unternehmen immer mehr Beteiligungen erwerben
Bei der Ausweitung des Marktes auf andere Länder stehen Unternehmen vor großen Herausforderungen. Sofern sie selbst eine Niederlassung in einem Land gründen, bedeutet dies oftmals hohe Kosten und ein hohes Risiko. Insbesondere wenn das Unternehmen mit ausländischen Unternehmensgründungen noch nicht viel Erfahrungen gesammelt hat.
Um bereits von Akteuren zu profitieren, die den ausländischen Markt kennen, kann ein Unternehmenskauf eine Alternative sein. Dabei wird ein bestehendes Unternehmen in dem Zielmarkt gekauft. Der Vorteil liegt darin, dass es sich dabei um ein bereits bestehendes Unternehmen mit einem vorhandenen Kundenstamm handelt. Dadurch ist das Risiko des Scheiterns in der Regel deutlich geringer als bei einer eigenen Gründung.
Durch den Kauf von Beteiligungen können Unternehmen nicht nur ihren Gewinn steigern, sondern auch weiter wachsen. Sofern sie bisher in Ländern vertreten sind, in denen bereits eine Marktsättigung vorliegt, ist weiteres Wachstum oftmals kaum möglich. Daher kann der Markteintritt in Ländern mit hohem Marktpotenzial große Wachstumschancen bieten. Weitere Zielsetzungen beim Erwerb von Beteiligungen können beispielsweise auch die Erweiterung des Produktportfolios, die Möglichkeit eines schnelleren Markteintrittes oder aber auch die Verwirklichung von Synergieeffekten sein.
Aufgaben bei verschiedenen Beteiligungsperspektiven
Beteiligungen von Unternehmen können aus mehreren Perspektiven betrachtet werden. Durch den Erwerb einer Beteiligung kann ein Unternehmen beispielsweise das Ziel verfolgen, die Leistung des gekauften Unternehmens zu steigern, um damit auch den Wert des Unternehmens zu erhöhen. Sofern eine Beteiligung veräußert werden soll, liegt die Zielsetzung in der Steigerung der Attraktivität der Beteiligung. Dadurch soll der Verkauf erleichtert bzw. der Kaufpreis, den Interessenten bereit sind zu zahlen, erhöht werden. Eine weitere Zielsetzung kann das Halten einer Beteiligung aus strategischen oder operativen Gründen sein. So soll das Halten einer Beteiligung den Konzern als solches voranbringen.
Die Aufgabe des Beteiligungsmanagements liegt darin, die entsprechende Zielsetzung des Konzerns sowohl zu überwachen als auch zu steuern. Dadurch sollen nicht nur die operativen Ergebnisse der Beteiligungen, sondern auch deren Wertsteigerungen im Auge behalten werden. Zudem sollen anhand der Steuerung Fehlentwicklungen einzelner Beteiligungen rechtzeitig aufgezeigt werden. Denn nur so kann diesen zeitnah entgegengesteuert werden, um eine Wertminderung der Beteiligung zu vermeiden.
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Zielsetzungen des Beteiligungsmanagements
Die Zielsetzungen des Beteiligungsmanagements von Konzernen können sehr unterschiedlich und vielfältig sein. Als wichtigstes Ziel wird in vielen Fällen in der Praxis die Steigerung des Unternehmenswertes des Konzerns im Fokus stehen. In diesem Fall werden die Ziele des Konzerns auf die einzelnen Beteiligungen des Konzerns übertragen, um so das Gesamtziel nicht aus dem Auge zu verlieren. Möglicherweise führt der Kauf einer weiteren Beteiligung dazu, dass der Konzern als Ganzes dadurch an Wert gewinnt, ohne dass die Beteiligung als Einzelne jedoch durch die Zugehörigkeit zu einem anderen Konzern eine Wertsteigerung erfährt.
Damit das Beteiligungsmanagement als erfolgreich angesehen werden kann, müssen die Zielsetzungen und Strategien zwischen Mutter- und Tochtergesellschaft aufeinander abgestimmt werden. Gleiches gilt auch zwischen den Tochtergesellschaften des Konzerns. Sofern der Kauf weiterer Beteiligungen geplant ist, sollen diese entsprechend geprüft werden. Denn nur wenn der Zukauf auch für den Konzern als Ganzes vorteilhaft ist, sollte der Unternehmenskauf auch tatsächlich erfolgen.
Einsatz von Software beim Beteiligungsmanagement
Um einen Überblick über die globalen Beteiligungen zu haben, bietet sich der Einsatz einer Software an. Mit Hilfe dieser lassen sich nicht nur Informationen über die Tochtergesellschaften und Beteiligungen speichern, sondern auch Dokumente und Organigramme einzelner Konzernteile zentral verwalten.
So können den betroffenen Mitarbeitern innerhalb des Konzerns die benötigten Informationen bzw. Unterlagen problemlos zur Verfügung gestellt werden. Der Vorteil dabei: Die entsprechenden Unterlagen werden einfach für den Mitarbeiter freigeschaltet, was lediglich mit einem geringen zeitlichen Aufwand verbunden ist.
Ein weiterer Vorteil liegt außerdem in der erleichterten Berichterstattung des Konzerns bezüglich der Governance- und Compliance-Anforderungen. So können nicht nur innerhalb des Konzerns Neuerungen einzelner Richtlinien leichter kommuniziert werden. Auch bei der Befolgung gesetzlicher Vorschriften zur elektronischen Berichterstattung erleichtert der Einsatz einer Beteiligungsmanagement-Software die Erstellung und fristgerechte Abgabe.
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