Governance

Nachhaltigkeit im Unternehmen: Hier ist auch der Aufsichtsrat gefragt

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Auch wenn gerade ein neues Jahrzehnt begonnen hat: Nachhaltigkeit in Unternehmen ist einer der Themen, die im neuen Jahrzehnt noch mehr an Bedeutung gewinnen werden. Nicht nur aktuelle Bewegungen wie „Fridays for Future“, sondern auch die zunehmend spürbare Knappheit der Ressourcen in einigen Ländern der Welt werden den Stellenwert der Nachhaltigkeit weiter erhöhen. Auch für die Arbeit des Aufsichtsrates bringt dies einige Herausforderungen mit sich.

Welchen Einfluss die Nachhaltigkeit auf Geschäftsmodelle hat

Neben der Digitalisierung spielt die Nachhaltigkeit in Unternehmen bei der (Weiter-)Entwicklung von Geschäftsmodellen mittlerweile eine wichtige Rolle. Zum einen stellte sich die Frage, welche Auswirkungen Bewegungen wie „Fridays for Future“ auf die Nachfrage nach bestimmten Produkten haben. Hier sind sich viele Unternehmen derzeit sehr unsicher.

Verhaltensänderungen der Konsumenten können vielleicht auch nur vorübergehender Natur sein, um das schlechte Gewissen zu beruhigen. Ob mit einem deutlichen Nachfragerückgang bei größeren Fahrzeugen oder auch bei anderen Produkten zu rechnen sein wird, darüber bestehen derzeit unterschiedliche Auffassungen. Auch wenn die Unternehmen quartalsweise berichten müssen, so zeigen die Entwicklung der Umsätze manchmal erst über einen längeren Zeitraum einen Trend.

Abgesehen von der Weiterentwicklung bestehender Geschäftsmodelle bieten sich für Unternehmen auch neue Geschäftsmodelle an, die den Fokus auf Nachhaltigkeit legen. Hier haben Start-ups gegenüber etablierten Unternehmen oftmals einen Vorteil, da diese entsprechende Strukturen direkt nachhaltig aufbauen können. Etablierte Unternehmen stehen dagegen vor der Herausforderung, dass die Umstrukturierungen viel Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen.

Was sich in den Unternehmen verändern wird

Die derzeitigen Arbeitsprozesse und Abläufe im Arbeitsalltag werden zunehmend durch das Thema Nachhaltigkeit bestimmt. So wird einerseits in der Produktion daran gearbeitet, bei der Herstellung weniger Ressourcen zu verbrauchen als bisher. Andererseits bedeutet dies auch die Optimierung von Prozessen im Unternehmen. So steigen zunehmend mehr Unternehmen vom Papier auf digitale Lösungen um.

Dieser Umstellungsprozess ist bei großen Unternehmen nur mit einer langen Vorlaufzeit möglich. So müssen die Arbeitsprozesse im Unternehmen in den einzelnen Abteilungen neu definiert, aber auch die Umstellung an die Mitarbeiter kommuniziert werden. Diese Veränderungen haben in einigen Arbeitsbereichen erhebliche Konsequenzen für die bisherige Arbeitsroutine. Daher ist es umso wichtiger, die Mitarbeiter zu schulen.

Die Digitalisierung bietet hier einige Möglichkeiten, um die Nachhaltigkeit im Unternehmen weiter voranzutreiben. Wichtig ist auch hier nicht nur das Bewusstsein der Mitarbeiter für die Thematik, sondern auch die Bereitschaft für die anstehende Veränderung.

Möglicherweise bedarf es hier der Suche nach Lösungen für Mitarbeiter, die in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Bei dieser Thematik sollte auch der Aufsichtsrat miteinbezogen werden. Dies gilt insbesondere für jene Unternehmen, bei denen im Aufsichtsrat Arbeitnehmervertreter sitzen. Diese können eine wichtige Rolle spielen bei der Kommunikation zwischen dem Aufsichtsrat, dem Vorstand sowie den betroffenen Arbeitnehmern.

Welche Herausforderungen der Aufsichtsrat meistern muss

Die Aufgabe des Aufsichtsrates bezüglich der Nachhaltigkeit ist sehr vielfältig. Einerseits sollte er vom Vorstand verlangen, die Auswirkungen auf die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells regelmäßig zu analysieren. Auch sollte der Aufsichtsrat eine regelmäßige Berichterstattung über die aktuellen Entwicklungen in den Aufsichtsratssitzungen erhalten, um sich ein entsprechendes Bild machen zu können.

Nicht nur beim Geschäftsmodell, sondern auch bei der Umstellung des Produktionsprozesses im Unternehmen sollte der Aufsichtsrat entsprechend einbezogen werden. Wie bereits angesprochen bringt die Prozessumstellung auch einige Herausforderungen in Bezug auf das Personal im Unternehmen mit sich. Pauschale Lösungen gibt es hier nicht. Wichtig ist der Dialog zwischen den betroffenen Parteien. Unternehmen, bei denen Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sitzen, haben hier gegenüber nicht mitbestimmten Unternehmen einen Vorteil bezüglich der Kommunikation zwischen den betroffenen Parteien.

Nachhaltigkeitsberichterstattung – was der Aufsichtsrat tun muss

Seit noch nicht allzu langer Zeit besteht für einige Unternehmen die Pflicht zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes. Noch ist die Vergleichbarkeit für Investoren stark eingeschränkt. Hier bedarf es noch einiger Zeit, bis sich entsprechende nichtfinanzielle Kennzahlen bzw. die Berichte von Außenstehenden vergleichen lassen.

Derzeit gibt es außerdem noch keine Pflicht, dass der Nachhaltigkeitsbericht vom Wirtschaftsprüfer geprüft werden muss. Diese Aufgabe obliegt dem Aufsichtsrat. Dieser kann sich jedoch dazu entscheiden, den Wirtschaftsprüfer mit der Prüfung des Nachhaltigkeitsberichtes zu beauftragen. Auch hier gibt es noch zu wenig Erfahrungswerte, um wirkliche Erkenntnisse einer sog. Best Practice festzustellen.

Diskutiert wird derzeit jedoch die Prüfungspflicht des Nachhaltigkeitsberichtes durch den Abschlussprüfer des Unternehmens. Erste Wirtschaftsprüfer haben sich bereits auf die Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten spezialisiert. Möglicherweise wird sich hier in den nächsten Jahren herauskristallisieren, dass die Prüfung des Nachhaltigkeitsberichtes durch Wirtschaftsprüfer mit einer Zusatzqualifikation geprüft werden muss.

Es ist davon auszugehen, dass die Berichtspflicht auf weitere Unternehmen ausgeweitet wird. Auch wenn bisher absolut gesehen nur eine überschaubare Anzahl an Unternehmen der direkten Pflicht unterliegen, haben sich in der Vergangenheit die Auswirkungen des Nachhaltigkeitsberichtes auf die Unternehmen gezeigt. Denn als Lieferanten müssen nicht betroffene Unternehmen nun an die berichtspflichtigen entsprechende Informationen liefern.

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