Governance

4 wichtige Schritte zu moderner Governance

Diligent hat eine neue Produktkategorie eingeführt: Moderne Governance. Einfach ausgedrückt, bezeichnet moderne Governance die Unterstützung von Führungskräften mit Technologien, Informationen und Prozessen, um in einer komplexeren Welt schnelle und richtige Entscheidungen treffen zu können. Wie wichtig dieser Ansatz ist, zeigt sich vor allem dann, wenn mangelnde Unternehmenskultur zu Problemen führt.

So haben laut einer aktuellen Studie des Diligent Institute Governance-Defizite bei 14 Unternehmen die Aktionäre unglaubliche 490 Milliarden US-Dollar an Wert im Vergleich zum Vorjahr gekostet. Der Bericht liefert gleichzeitig gute Argumente für verantwortungsvolle Unternehmensführung. So zeigen die Untersuchungen, dass sich die Aktienkurse von Unternehmen mit guter Corporate Governance in den letzten beiden Jahren um 17 Prozent besser als die Konkurrenz mit schwacher Führung entwickelten. Die Faktenlage ist eindeutig: Gute Corporate Governance ist ein Wettbewerbsvorteil.

Durch das Privileg, mit mehr als 650.000 Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern und Governance-Experten rund um den Globus zusammenzuarbeiten, haben wir viel gelernt. Zum Beispiel, dass gute Unternehmensführung dynamisch ist. Sie kann zwar je nach Unternehmen verschiedene Gesichter haben. Allerdings haben wir einige Grundregeln ausgemacht, die für die Umsetzung moderner Governance generell gelten.

 

1. Überprüfung der vorherrschenden Governance-Struktur

Wenn einem Board neue Mitglieder beitreten, übernehmen diese automatisch eine bestimmte Governance-Struktur, also ein bestehendes Set aus Regeln, Rollen und Prozessen, die das Board und das gesamte Unternehmen betreffen. Diese Leitlinien sollten kritisch unter die Lupe genommen werden. Dazu eine kleine Anekdote. Im letzten Jahr forderte Rakhi Kumar, Senior Managing Director und Head of ESG Investments and Asset Stewardship bei Diligent’s Directors‘ Experience im Napa Valley, sämtliche Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder auf, die Modelle und die Prinzipien, denen sie folgen, zu überprüfen:

„Zu oft fragen die Boards nicht, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Die bestehende Governance-Struktur muss nicht unbedingt falsch sein, aber sie sollte auf jeden Fall zielgerichtet sein. Die Führung sollte jederzeit in der Lage sein zu erklären, warum sie so handelt, wie sie es tut.“

– Rakhi Kumar, Senior Managing Director und Head of ESG Investments and Asset Stewardship bei State Street Global Advisors.

Genau diese Art der Selbstreflexion veranlasste zum Beispiel Netflix, ein transparentes Kommunikationsmodell für das Board-Management zu entwickeln und im nächsten Schritt in der Praxis einzusetzen. Es komprimiert sämtliche Board-Materialen kompakt auf 30 Seiten und fördert so die Diskussionskultur. In einem anderen Fall führte eine Selbstprüfung das Führungspersonal von Prudential dazu, sämtliche Vollmachten neu zu formulieren, und diese dabei an sechs grundlegenden Governance-Grundsätzen auszurichten.

Aus diesem Grund habe ich zusammen mit Dottie Schindlinger das Buch „Governance in the digital age“ geschrieben. Es dient Führungsgremien als Anleitung für die diese Art von Governance-Analyse. Basierend auf Interviews mit Dutzenden Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern zielt das Buch darauf ab, einige der wichtigsten Fragen zu klären: Welche Anforderungen stellt die moderne Welt an Governance – und was können fortschrittliche Führungskräfte tun, um die Ziele zu erreichen?

 

2. Die richtige Zusammensetzung des Boards

Es ist ganz einfach: Unternehmen müssen die richtige Mischung aus Führungskräften finden. Moderne Governance-Organisationen richten die Fähigkeiten des Vorstands und des Aufsichtsrats dabei auf eine langfristige Strategie aus: Sie sehen Vielfalt als Vorteil und nicht als Pflicht. Bei der Umsetzung dieser Grundsätze tun sich aber viele Führungsgremien schwer, in diesem Bereich gibt es noch viel tun.

Moderne Unternehmen sollten das volle Spektrum ihrer Vorstands- und Aufsichtsratskandidaten ausloten. Mit den heutigen Mitteln stellt das kein Problem mehr dar. Es gilt das Potenzial von Kandidaten zu ermitteln, Schwächen zu identifizieren, die Zusammensetzung von potenziellen Teams im Auge zu behalten und dabei mögliche Interessenkonflikte zu erkennen.

 

3. Verbesserung der Transparenz

Angesichts der wachsenden Komplexität von Geschäftsrisiken können sich Unternehmen heute keine toten Winkel mehr leisten. Auch Selbstzufriedenheit stellt ein großes Risiko dar. Unternehmen, die Innovation verpassen, landen schnell in der Bedeutungslosigkeit. Beispiele für solche Abstürze gibt es in der jüngeren Geschichte mehr als genug.

Dabei reicht es nicht aus, nur die organisatorischen Risiken zu erkennen – die Führungskräfte müssen mit entsprechenden Tools wie Dashboards, Reporting-Frameworks und Informations-Netzwerken arbeiten, mit dessen Hilfe sie sämtliche Risiken auf dem Schirm haben und rechtzeitig Warnsignale erkennen können. Eine moderne Governance-Produktlösung benachrichtigt zum Beispiel über mögliche Abstimmungsergebnisse auf der Hauptversammlung, ermöglicht die Überwachung der Reputation und verbessert die Sichtbarkeit in allen Zielgruppen.

 

4. Cyber-Attacken vermeiden

Immer noch tauschen viele Führungskräfte sensible Informationen über unsichere Kanäle wie Textnachrichten oder persönliche E-Mails aus. Selbst wenn es sich dabei um Banalitäten handelt, dienen Hackern unverschlüsselte Kommunikationskanäle als Angriffspunkt. Unternehmen, die auf moderne Governance setzen, unterlaufen solche Fehler nicht. Sie wickeln die Vorstands- und Aufsichtsratskommunikation über sichere Messaging-Tools und den Dokumentenaustausch über geschützte Datenräume ab. Dank bester Benutzerfreundlichkeit erfolgt das genauso komfortabel und funktional wie gewohnt.

Unsere Welt ist komplex wie nie zuvor. Oft zählen Sekunden für die richtige Entscheidung. Entsprechend müssen auch die Governance-Praktiken mit der Zeit gehen. Verfügen Unternehmen über die richtigen Werkzeuge, ist das ein großer Wettbewerbsvorteil.

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